Am Samstag starten die Damen aber auch die Herren des SK Keplinger Traun mit den beiden Kampfmannschaften in die Landesligasaison. Wir haben mit der Kapitänin des Damenteams Jasmina Kadiric ein Interview über die bevorstehenden Aufgaben geführt.
Jasmina, die ersten zwei Meisterschaftsspiele in der Bundesliga liegen hinter euch. Leider mit zwei Niederlagen. Wie resümierst du die ersten beiden Partien?
"Wir haben 4 wichtige Punkte gleich am Anfang liegen gelassen, daher muss man leider sagen, dass der Start in die neue Saison nicht sehr positiv für uns gelaufen ist. Meiner Meinung nach spiegeln die beiden Niederlagen nicht unser Potenzial wider. Jetzt heißt es abhacken und die Punkte bei den kommenden Spielen holen. "
Nach der intensiven Vorbereitungszeit von 10 Wochen und den beiden Bundesligaspielen seid ihr voll im Wettkampfmodus. Wie fällt Dein Gesamtfazit bis jetzt aus?
"Die Vorbereitung ist immer eine sehr harte Zeit, wo man versucht die Spielerinnen fit zu bekommen bzw. auch zu halten. Herausforderungen wie Freundschaftsspiele gehören auch dazu, wo man sich dann auch mit anderen Mannschaften messen kann. Grundsätzlich denke ich, dass wir eine sehr gute Vorbereitung hinter uns haben und auch die Qualität des Kaders für sich spricht."
Wo lagen die Schwerpunkte in der Vorbereitung?
"In der Vorbereitung lagen die Schwerpunkte vor allem im Bereich Kraft, Ausdauer, Koordination und auch Technik. Durch individuelles Training war es auch möglich eigene Schwächen zu stärken."
Ihr hattet viele Testspiele. Viele Spielminuten unter Wettkampfcharakter und größtenteils gegen höherklassige Mannschaften. Wie hat sich die Mannschaft entwickelt und wo steht sie Deiner Meinung nach? Schon am Leistungsoptimum?
"Testspiele sind immer gut, vor allem gegen Mannschaften, gegen die man in der Liga selber auch nicht spielt. Wir versuchen immer sehr starke Gegner zu bekommen, damit wir gefordert werden. In meinen Augen hat die Mannschaft sehr viel Potenzial, da wir einerseits sehr viele junge talentierte Spielerinnen haben und andererseits auch ältere, die auch die notwendige Erfahrung mitbringen. Ich würde nicht sagen, dass wir am Leistungsoptimum sind, Luft nach oben ist immer und daran arbeiten wir auch. Entwicklung gehört zur Mannschaft dazu und die eine oder andere muss sich noch in ihrer Rolle etablieren."
Im Vergleich zur letzten Saison sind die verletzten Spielerinnen alle zurück. Du warst eine von denen. Wie harmonisieren die Spielerinnen untereinander und wo siehst du eure Stärken?
"Letzte Saison hatten wir leider viel Pech, da von der damaligen Stammaufstellung einige verletzt waren. Jetzt sind alle wieder da, wobei man sagen muss, dass nach einer Verletzung die gewohnte Leistung der Spielerinnen wieder gefunden werden muss. In dieser Zeit haben andere Spielerinnen deren Rollen übernehmen müssen. Nach einer Verletzung muss man sich wieder zurückkämpfen und das dauert oftmals länger als einem lieb ist. So geht es auch mir, wobei ich hoffe, dass ich bald wieder in meine gewohnte Form zurückkehre.
Insgesamt haben wir eine sehr harmonische Mannschaft und verstehen uns sehr gut untereinander. Unsere Stärken sind einerseits der Kampfgeist und andererseits die Kadergröße. Wenn es hart auf hart kommt kämpfen alle gemeinsam und halten zusammen."
Am ersten Spieltag in der Landesliga empfängt ihr den Meisterschaftsmitfavoriten HC Eferding. Die Eferdinger sind für euch immer ein unbequemer Gegner. Wie siehst du eure Rolle in der Landesliga?
"Ich muss zugeben, dass Eferding für uns noch nie ein leichter Gegner gewesen ist, was auch die Landesliga-Meisterschaft spannend macht. Grundsätzlich haben wir diese Saison den Fokus auf die Bundesliga gelegt und wollen den jüngeren Spielerinnen die Möglichkeit geben, mehr Spielpraxis in der Landesliga zu sammeln. Auch ältere und erfahrenere Spielerinnen, die z.B. frisch nach einer Verletzung wieder starten, haben in der Landesliga die Möglichkeit wieder zurück in die Mannschaft und den Spielfluss zu finden. Auch ich gehöre zu denen, die sich zunächst in der Landesliga beweisen muss. Natürlich wollen wir auch diese Saison versuchen den Titel für uns zu gewinnen, wobei der Fokus absolut auf die Bundesliga gerichtet ist. "
Nach der Trennung von Herrentrainer Christian Eisenreich Ende letzter Saison hat der Verein eine doch außergewöhnliche Lösung aus dem Hut gezaubert. Ist der Verein mit Trainer Zoran Ban in der Doppelfunktion Damen/Herren-Trainer ein Risiko eingegangen?
"Wir als Verein mussten in dieser Hinsicht ziemlich schnell zu einer Lösung kommen und haben natürlich in erster Linie das Gespräch mit der Herrenmannschaft gesucht, wo Trainer Ban schnell zum Gespräch wurde. Aus meiner Sicht ist es kein Risiko, sondern eher eine Herausforderung die Termine so zu koordinieren, dass es so wenige Überschneidungen wie möglich gibt. Natürlich ist es ein „Experiment“, wo wir aus heutiger Sicht noch nicht einschätzen können, wie sich die Doppelbelastung auswirken wird. "
Hand aufs Herz. Wie groß sind deine Zweifel vor dieser Saison oder bist du von einer erfolgreichen Saison 100% überzeugt?
"Ich glaube an die Mannschaft und weiß, dass sehr viel Potenzial vorhanden ist. Nun liegt es an uns unser Können zu zeigen und alles zu geben. Ich bin sehr optimistisch und denke, dass wir noch für einige Überraschungen sorgen werden."
Vielen Dank! Mannschaftsführerin Jasmina Kadiric (Foto) rechnet trotz Fehlstarts in der Bundesliga mit einer guten Saison.